Meldungen des DRK Cuxhaven/Hadeln
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DRK-Präsidentin trifft die Basis
Gerda Hasselfeldt nahm sich bei Besuch viel Zeit für Gespräche / Probleme unter anderem bei ambulanter Pflege
Politikerinnen und Politiker reden gerne und viel. Und Gerda Hasselfeldt galt bis zu ihrem Ausstieg aus der aktiven Politik als eine der renommiertesten Vertreterinnen des Bundestages in Spitzenämtern. Doch sie zeigte am Freitag als DRK-Präsidentin, dass das Zuhören viel wichtiger sein kann und muss, um etwas zu bewirken. Die erste Station ihrer diesjährigen
„Sommerreise“ war Hemmoor, wo sie haupt- und ehrenamtlich tätige Menschen traf - und sich über die DRK-Arbeit an der Basis unterhielt.
Es war kein Pflichtbesuch, sondern mehrere Stunden lang hielt sie sich auf Einladung des DRK-Kreisverbandes Land Hadeln im Cuxland auf, um mehr zu erfahren, wo in den verschiedenen haupt- und ehrenamtlichen Bereichen (möglicherweise) der Schuh drückt.
In Hemmoor hatte sie dazu viele Möglichkeiten: Die DRK-Kita „Oestinger Weg“, die Rettungswache, das DRK-Familienzentrum, die Jugendhilfestation, die Tagespflege-Einrichtung, der DRK-Shop und die Sozialstation befinden sich schließlich nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt oder sogar im selben Gebäude. Hinzu kommen zwei Hemmoorer Ortsvereine, die in Hemmoor aus einer Fusion hervorgegangen sind.
Hadelns DRK-Präsident Werner Otten, dessen Stellvertreterin Anja Söhl und Geschäftsführer Volker Kamps begrüßten die DRK-Präsidentin, stellten die ehren- und hauptamtlichen Strukturen des Verbandes vor und verwiesen in diesem Zusammenhang insbesondere darauf, dass es bereits vor genau 20 Jahren eine zu der damaligen Zeit wegweisende Entscheidung hinsichtlich der Strukturen gegeben habe. Durch die Kooperation der beiden DRK-Kreisverbände Cuxhaven und Land Hadeln im Bereich der hauptamtlichen Aufgaben - vom Rettungsdienst bis zu den Pflegeangeboten - sei es gelungen, sich auf die Kernaufgaben zu konzentrieren.
So stünden seitdem die ehrenamtlichen Angebote unter der Regie der beiden weiterhin selbstständigen Kreisverbände, während die hauptamtlichen Aktivitäten der unterschiedlichen Aktivitäten mit mehr als 1200 Beschäftigten als einer der größten Arbeitgeber in verschiedenen Gesellschaften gebündelt worden seien. Dies, so Geschäftsführer Kamps, habe auch dazu geführt, dass es bislang nicht zu einer Schieflage gekommen sei, die man gerade in anderen Verbänden erlebe, die von Insolvenzen betroffen seien.
Dem Hadler und Cuxhavener Modell seien inzwischen auch viele andere Kreisverbände in Niedersachsen gefolgt. Gerda Hasselfeldt dazu: „Das ist eine sicherlich wegweisende Maßnahme gewesen, die hier frühzeitig umgesetzt worden ist. Das sollte Schule machen.“
Dies erwähnte sie nicht ohne Grund - und die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer steuerten ihre Wortbeiträge vor dem anschließenden Besuch der einzelnen Hemmoorer Einrichtungen dazu bei. So gibt es unter anderem im hauptamtlichen Bereich der ambulanten Pflege jetzt schon Probleme, die sich insbesondere durch die Unterfinanzierung der Krankenkassen ergeben.
„Wie soll sich etwas rechnen, wenn man als Pauschale nur zehn Euro erhält, aber tatsächlich das Doppelte als Aufwand hat?“, fragte sich zum Beispiel Michaela Thiele als Leiterin der Sozialstation Hemmoor/Börde Lamstedt. Da würden nicht einmal fünf Euro als Fahrtpauschale von der Kasse anerkannt, doch in einem Flächenlandkreis wie dem Cuxland seien doch viel höhere Kosten anzusetzen. Sie schlug Alarm: „Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in unserer Region ist stark gefährdet. Und das muss auch die Politik begreifen.“